Informationen der ev.-luth. Gemeinden im Oberharz

Thu, 19 Mar 2020 16:06:05 +0000 von André Dittmann

Presseinformation der ev.-luth. Kirchengemeinden in der Region Oberharz
19-03-2020, 12.00 Uhr
(für die KG Zellerfeld enthält diese Info keine Neuigkeiten. Die Infos nur für die KG Zellerfeld sind hierzu finden.)

Das verbundene Pfarramt und die jeweiligen Kirchenvorstände in den ev.-luth. Gemeinden in Altenau und Schulenberg, Bad Grund, Buntenbock, Clausthal, Hahnenklee, Lautenthal, St. Andreasberg und Wildemann und Zellerfeld haben in den letzten Tagen intensiv beraten und die je aktuellen Sachstände in Ihren Beratungen und Entscheidungen berücksichtigt.
Hintergrund für die Überlegungen und Entscheidungen bilden natürlich die aktuellen Allgemeinverfügungen des Landkreis und die Empfehlungen der ev.-luth. Landeskirche Hannovers.
Letztlich sind aber die Kirchenvorstände in der Verantwortung, die entsprechenden Regelungen in konkrete, auf die Gemeinde bezogenen Entschlüsse herunterzubrechen.

Keine Gottesdienste oder andere Veranstaltungen
So gilt nun: Es gibt bis einschließlich So, 19.04.2020 keine öffentlichen Gottesdienste an den Sonntagen. Alle nicht-gottesdienstlichen Veranstaltungen wie Konzerte oder Ausstellung sowie Gruppen und Kreise ruhen mindestens bis zum 19.4.2020

Taufen und Trauungen
Das bedeutet auch: Taufen und Trauungen, die bis Ende April 2020 fest geplant waren, müssen verschoben werden. Da sind wir mit den Familie und Brautleuten schon im Gespräch. „Viele äußern Verständnis. Es gehe ja um die Gesundheit.“, so Pastor André Dittmann. Und doch ist da eben auch Enttäuschung zu spüren, das man das Fest nicht wie geplant feiern kann. Eine weltweite Krise mit lokalen Auswirkungen macht eine Strich durch die Rechnung.

Seelsorge
Wichtig ist den Pastorinnen und Pastoren in der Region Oberharz: Wir sind aber natürlich weiterhin über die üblichen Wege (Telefon, E-mail) ansprechbar und stehen für persönliche Gespräch zur Verfügung. Kontaktdaten findet man auf den Websites der Kirchengemeinden, im Gemeindebrief oder aber auch gebündelt auf der Website des Kirchenkreises: kirche-harzerland.de, dort der Punkt: Gemeinden.

Trauerfeiern
Trauerfeiern dürfen aufgrund aktueller staatlicher Vorgaben nur noch am Grab unter freiem Himmel stattfinden. Eine Nutzung von Kapellen oder Kirchen ist mindestens bis 19.04. untersagt. Trauerfeiern sind nur noch im engsten Familienkreis möglich. 10 Personen dürfen sich maximal unter freiem Himmel versammeln, so der Landkreis Goslar in seiner Allgemeinverfügung. Auch das ist eine besondere Härte – die eben der aktuellen Situation geschuldet ist.
Trauergespräche sind natürlich weiterhin möglich. 

„Wichtig ist uns zu betonen, dass alle Entscheidungen dazu dienen, die Infektionskette zu unterbrechen. Da müssen und wollen wir alle gemeinsam dran arbeiten. Kirche und Gesellschaft, der einzelne und alle zusammen.“, so Pastor Dittmann.

Konfirmandenunterricht, Konfirmationen, KU-Camp
Über die aktuellen Regelungen sind wir mit den Eltern schon im Gespräch. „Gut, dass es E-mails und Smartphones gibt“, zeigt sich Diakonin Froböse erleichtert. So kann man schneller Dinge weitersagen und gut erreichbar sein.
Der Konfirmandenunterricht für die Konfirmanden der Jahrgänge KU2020 und KU2021 entfallen bis zum 19.04., wie es bei der Schule auch der Fall ist.

Die sogenannten „grünen Konfirmationen“, die in diesem Frühjahr geplant sind, haben alle ev.-luth. Gemeinden auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. „Die Kirchengemeinden haben jetzt erst einmal den September diesen Jahres neu in den Blick genommen.“ so Pastor André Dittmann, der zusammen mit Pastor Jonathan Stoll und Diakonin Ann-Jolin Froböse den Konfirmandenunterricht verantwortet. 
Vielleicht ist es dann möglich, genaueres zu sagen. Die Eltern sind in diesen Tagen über diese Entscheidung informiert worden. „Für uns als Kirchengemeinden ist diese Entscheidung schmerzlich, aber auch für die Familien. Das wissen wir.“, zeigt sich Pastor Walter Merz betroffen, aber auch zuversichtlich: „Wir werden da zusammen mit den Eltern gute Lösungen finden. Da bin ich mir sicher!“

Das Konfirmanden-Camp, eigentlich für die Zeit 17.08 bis 21.08.2020 geplant, soll angesichts der aktuellen Lage verschoben werden. „Der Landkreis Goslar hat bis zum 31.07.2020 Schulfahrten abgesagt hat . Und wir sollen dann rund 14 Tag später mit 80 Jugendlich fahren? Das Risiko möchten wir nicht eingehen.“ Aber mit den Eltern und Konfis ist schon ein möglicher Termin im Januar 2021 in den Blick genommen.

Jubelkonfirmationen
Ob und wann die die sogenannten Jubel-Konfirmationen in den Kirchengemeinden Wildemann, Buntenbock und Altenau stattfinden, also die feierlichen Gottesdienste zur Erinnerung an die Konfirmation vor 50, 60, 65, 70 und 75 Jahren, die eigentlich für den Herbst 2020 geplant sind, ist noch nicht abschließend geklärt. 
Für die Jubelkonfirmation der Kirchengemeinde Clausthal muss noch ein neuer Termin gefunden werden.
 Für die Kirchengemeinden Zellerfeld und Lautenthal geben die Kirchenvorstände bekannt, dass die Feiern des Jahres 2020 mit den Feiern des nächsten Jahres zusammengelegt und damit verschoben werden. Die betroffenen Jubilare werden in den nächsten 14 Tagen per Brief darüber informiert: Lautenthal voraussichtlich 19./20.06.2021, Zellerfeld 18./19.09.2021. 

Doch Gottesdienste – aber anders
Wenn wir uns auch nicht in den Kirchen und Gemeindehäusern treffen können, möchten wir doch nach Wegen suchen, gemeinsam, aber eben nicht am gleichen Ort Gottesdienst zu feiern.
Dazu greifen die Kirchengemeinden eine Idee auf: Für die kommenden Sonntag legen die Kirchengemeinden Faltblätter aus oder stellen Sie auf ihren Websites zur Verfügung.
Es wird eine Gottesdienstordnung angeboten, mit der man von Hause aus, bei sich vom Sofa aus, in Verbundenheit mit anderen, eine Kerze anzünden kann, ein Gebet spricht, einen Bibeltext liest und zum Schluss ein Vater unser betet. „Ein Gottesdienst zu Hause – wenn das viele beim Läuten der Kirchenglocken machen, verbindet das auch. Mit Gott und miteinander.“, beschreibt Pastor André Dittmann diesen Versuch von Spiritualität in besonderen Tagen.

Und im Moment sind die Pastorinnen und Pastoren des Oberharzer zusammen mit Kirchenvorständen und weiteren Ehrenamtlichen dabei, neue Formen des dezentralen Zusammenseins zu erfinden und auszuprobieren. Man darf gespannt sein.

Pastor André Dittmann
für das verbundene Pfarramt im Oberharz
2. stellv. Superintendent im Kirchenkreis Harzer Land
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