Aufstieg ins Harzer Land - Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng wurde von Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr eingeführt

Tue, 01 Jun 2021 08:55:45 +0000 von André Dittmann

Ulrike Schimmelpfeng wurde am Sonntag in der Osteroder Schlosskirche von Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr offiziell als Superintendentin für den Kirchenkreis Harzer Land ins Amt eingeführt. Tatsächlich ist sie ja schon seit Februar da, so dass sie bereits viele Gemeinden und vor allem Menschen kennenlernen konnte und umgekehrt. Dementsprechend wäre der Festgottesdienst unter „normalen“ Umständen wohl deutlich besser besucht gewesen.
So aber begrüßte Wilfried Schröter immerhin Schimmelpfengs Amtsvorgänger Heinrich Lau und Volkmar Keil sowie einige Ehrengäste aus Kirche und Politik. Pastor andré Dittmann verlas die von Landesbischof Ralf Meister unterzeichnete Urkunde und Pastor Dr. Uwe Brinkmann machte der neuen Superintendentin deutlich, dass dieses neue Amt zweifelsfrei ein Aufstieg ist. Weder in Ostfriesland, noch in Hameln oder anderen Stationen ihres bisherigen Wirkens nämlich habe es solche Höhen gegeben wie in diesem aus sieben historisch sehr verschiedenen Regionen bestehenden Kirchenkreis.
Durch die Fusion im Jahr 2013 seien die allerdings zusammengewachsen und heute stehen die Gemeinden vor etlichen neuen Herausforderungen, bei denen Ulrike Schimmelpfeng mitwirken kann, wichtige Weichen für die Zukunft zu stellen. Doch Gott wird sie dabei begleiten, die Erfahrung machte er während der Vakanzvertretung.

Mit Segen ins neue Amt
Dr. Petra Bahr als Regionalbischöfin des Sprengels Hildesheim und Vakanzvertreterin für den Sprengel Hildesheim-Göttingen sowie Superintendent Michael Hagen aus Neustadt-Wunstorf, den Ulrike Schimmelpfeng als ihren „Ziehvater“ bezeichnet, und Ingrid Baum, Vorsitzende des KKS-Vorstands, die laut der neuen Superintendentin „den Stein ins Rollen brachte“, führten sie offiziell ins Amt ein. Anschließend dankte Superintendentin Schimmelpfeng erst einmal für das herzliche Willkommen, das sie und ihr Mann in den letzten Monaten hier erfahren haben.

Kirche zwischen Alltagstrott, Ohnmacht und tätiger Nächstenliebe
In ihrer Predigt nahm sie Bezug auf den 121. Psalm und erinnerte daran, wie wichtig das Aufschauen aus dem alltäglichen Trott und das Innehalten doch ist. Auch in der Kirche gebe es diesen Trott, weil ja alles schon irgendwie läuft. Doch Corona zwinge uns, manches neu zu denken, zu schauen, was denn bleiben soll wie bisher und was neu werden soll, also nach den Bedürfnissen der Menschen zu schauen.
Wir erleben gerade das Gefühl der Ohnmacht, so führte sie aus, weiter gehe es nur in Solidarität und mit gegenseitiger Hilfe. „Als Christinnen haben wir es da vielleicht ein wenig einfacher“, stellte sie fest, „wir wissen, dass wir abhängig sind.“ Abhängig von Gott, auf seine Hilfe angewiesen. Doch wir spüren auch, dass er uns zur Seite steht. Er lehrt uns die Achtung vor der Schöpfung und allen Menschen gegenüber, keinen rücksichtslosen Egoismus.
Die Sterbehilfe sprach sie als eines jener Themen an, über das die Gesellschaft und die Politik sich in dieser Zeit Gedanken machen muss, zudem kritisierte sie die Abschottung Europas und den Umgang mit Menschen, die hierher zu flüchten versuchen. Da später auch die Kollekte für jene gesammelt wurde, die Geflüchteten helfen, wurde insgesamt deutlich, dass Ulrike Schimmelpfeng in dieser Predigt auch durchaus klarmachte, wofür sie einsteht, was ihr wichtig ist.

Dank und Glückwünsche
Bevor der Gottesdienst endete und sie die Glückwünsche einiger Gäste persönlich entgegennahm, war es ihr noch besonders wichtig, Uwe Brinkmann für die Vakanz und die vielen Gespräche zu danken, die ihr den Start hier im Kirchenkreis so viel leichter machten.
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