Videointerview: Die Kirche steht vor großen Veränderungen | mit Ulrike Schimmelpfeng und Ellen Abel

Thu, 17 Feb 2022 23:00:00 +0000 von André Dittmann

Eine sich stetig verändernde Gesellschaft verbunden mit einer generellen Ausdünnung des Christentums sorgen für einen Schwund bei der Zahl von Gemeindegliedern. Die Landkreise Goslar und Göttingen werden den Prognosen nach wie viele andere auch weiterhin deutlich Einwohner
verlieren, wodurch die Kirchengemeinden sowie der Kirchenkreis Harzer Land gezwungen sind, ihre Strukturen dahingehend anzupassen. 
Da sich diese Entwicklung durch ganz Niedersachsen zieht, gibt es seitens der Hannoverschen Landeskirche eine Sparvorgabe von 12 Prozent, die in den Gemeinden vor Ort umgesetzt werden muss. „Das sind gravierende  Veränderungen“, sagt Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng und hat viel Verständnis dafür, dass alles, was da kommt, vielen Menschen erst einmal  Angst macht. 

Aus diesem Grund entschied sie sich gemeinsam mit Ellen Abel als Vorsitzende des Stellenplanungsausschusses zu einem Videointerview, in dem beide die  Entscheidungsprozesse im Kirchenkreis erklären, wie mit den Vorgaben umzugehen ist, welche Planungen es überhaupt gibt und auch, dass jede Veränderung auch Chancen beinhaltet, insbesondere wenn es darum geht, dass nicht mehr jede Gemeinde alles anbieten muss, sondern auf regionaler Ebene Schwerpunkte gesetzt werden, die haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende entlasten sollen. 
So erläutert die Superintendentin, dass der Kirchenkreis am Ende des nächsten Planungszeitraums, also 2028, pro Jahr 842 000 Euro weniger zur Verfügung haben wird als bisher.  „Die Regionen sollen gemeinsam überlegen, wie in ihren Gemeinden am sinnvollsten die Kürzungen umzusetzen sind“, sagt sie auf die Frage, wie denn entschieden wird, wo und was eingespart wird. 
„Uns im Stellenplanungsausschuss war es wichtig, die Basis mit einzubinden“, betont auch Ellen Abel. Die Kirchenvorstände kennen ihre Situation am besten, führt sie aus, so dass sie sagen sollen, was ihnen in den Regionen wichtig ist. So soll gewährleistet sein, dass alle wichtigen Aufgaben erledigt werden können. Diese größeren Strukturen sollen Synergien zwischen den Gemeinden
schaffen. 
Somit machen beide deutlich, dass die Notwendigkeit zur Veränderung zwar von außen kommt, die Ausgestaltung der künftigen Arbeit aber aus den Gemeinden heraus bzw. ebenso aus den Einrichtungen des Kirchenkreises und der Verwaltung, die sich so auf die wesentlichen Aufgaben konzentrieren und dadurch zukunftsfähig aufstellen können. „Die Arbeit wird sich für jeden ein
Stück weit verändern“, sagt Ulrike Schimmelpfeng zuversichtlich, „aber es kann eine Chance sein, dass wir noch einmal nachdenken können, was für uns als Kirche wirklich wichtig ist.“

Das Interview führte Christian Dolle, gefilmt wurde es von Julian Diener. 

Zum Anzeigen von Videos bitte auf den Button klicken. Durch das Aktivieren von Videos werden Daten an Youtube bzw. Vimeo übermittelt und du nimmst deren jeweilige Datenschutzerklärung an. Die Links dazu findest du in unserer Datenschutzerklärung.

Bestätigen

Bist du sicher?