Aus Neugier wurde Mitmachen | Erster 18mal6-Gottesdienst in St. Salvatoris gefeiert

Mon, 13 Jun 2022 00:47:25 +0000 von André Dittmann

Gottesdienste
Konfirmanden, die auf Kirchenbänken stehen? Workshops im Gottesdienst? Malen in der Kirche? Wo gibt es denn sowas? Nun ja... im Oberharz.

Neues Gottesdienst-Konzept
Es ist ein völlig neues Konzept, das die Gemeinden gemeinsam ausprobieren. Der Auftakt war am vergangenen Samstag in Zellerfeld und zumindest schon mal gut besucht.
Christiane Hemschemeier und Pastor André Dittmann moderierten den Gottesdienst, der unter dem Motto „Gemeinschaft“ stand. Erst einmal erläuterten sie, warum das Ganze überhaupt 18mal6 heißt. Eigentlich ganz einfach, denn die Gottesdienste der Reihe werden immer am Samstag, dem sechsten Tag der Woche, und immer um achtzehn Uhr stattfinden. Sechs mal insgesamt in den Kirchengemeinden des Oberharzes und immer zu einem anderen Motto.

Motto Gemeinschaft
Um Gemeinschaft ging es also diesmal, das hieß zunächst, dass ganz klassisch gemeinsam gebetet und gesungen wurde. Anschließend hatten die Konfirmanden ein kleines Anspiel vorbereitet, in dem es darum ging, dass ein massiger Baumstamm nur gemeinsam bewegt werden kann. Soweit ja noch okay, auch für Traditionalisten unter den Gottesdienstbesuchern. 
Der Hauptteil bestand dann jedoch aus fünf verschiedenen kleinen Workshops, von denen sich die Besucher einen aussuchen durften. Eine Bildbetrachtung wurde angeboten, eine Meditation, ein Malprojekt, ein Erfahrungsprojekt sowie eine Ansprache. „Wer aber lieber still in der Bank sitzen bleiben möchte, darf das auch tun“, griff André Dittmann der Angst vor, nun etwas tun zu müssen. 
Die letzte Option wählte dann allerdings niemand, viel zu neugierig waren die Besucher auf die einzelnen Stationen und das, was sich die Haupt- und Ehrenamtlichen da wohl ausgedacht hatten. So erzählte Ellen Abel in der Winterkirche, dass sie sich als Kind häufig gefragt habe, was wohl am schlimmsten sei – nicht mehr hören, nicht mehr sehen oder nicht mehr schmecken zu können. Sie kam schließlich auf Paulus zu sprechen, der die Christen mit dem menschlichen Körper verglich, wo jedes Glied seinen spezifischen Platz und seine Aufgabe habe. 
Dieses Bild griff auch Pastor Dittmann wieder auf als alle anschließend wieder zusammenkamen. Beim Fürbittengebet lud Pastor Jonathan Stoll dann jede Einzelne und jeden Einzelnen dazu ein, eine Kerze zu entzünden in Gedenken an bestimmte Sorgen oder auch Glücksmomente. Auch hier blieb kaum jemand auf seinem Platz, die Gemeinschaft, von der zuvor immer nur die Rede gewesen war, war auf einmal da und etliche kleiner Kerzen sorgten für viel warmes Licht in St. Salvatoris. 
Mit Musik der Band Praise & Move klang der Gottesdienst aus und ging noch in ein formloses Beisammensein über. Das Experiment ist mit diesem Auftakt auf jeden Fall gelungen. Der nächste 18mal6-Gottesdienst wird übrigens am 8. Oktober in der Marktkirche Clausthal gefeiert werden. 
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